Bambus
Der Bambus gehört wie Wiesengras, Mais, Getreide und Hafer zur botanischen Familie der Süßgräser. Er wächst längs des 40. Breitengrades in Asien, Afrika, Australien und Amerika. Erst im 18. Jahrhundert fand der Bambus seinen Weg nach Europa.
Im Saxdorfer Garten wurde bereits in den 60er-Jahren der erste Bambus (Fargesia murielae) gepflanzt, so dass seit nunmehr über 40 Jahre Erfahrungen mit ca. 80 Arten und Sorten Bambus in seinem nordöstlichsten Kulturgebiet vorliegen. In Saxdorf sehen Sie, welche Arten auch in den eher kontinental geprägten Regionen Deutschlands attraktiv und ausdauernd sind.
Neben zahlreichen kleinen Sorten ziehen vor allem die majestätischen Phyllostachys den Blick des Besuchers an.
Rosen
Wenn in der Hauptblütezeit im Juni der süßlich schwere Duft der Rosen über dem Dorf liegt präsentiert sich der Garten sicher von seiner besten Seite. Die Sammlung zahlreicher englischer und historischer Rosen zieht jedes Jahr Rosenfreunde aus ganz Europa an. Unter diesen Rosen befinden sich besondere Raritäten, wie z.B. die Mumienrose (Rosa richardii), die Apothekerrose (Rosa gallica officinalis), die öfterblühende Moosrose Imperatrice Eugenie (1853), zahlreiche Damaszenerrosen, wie z.B. die Vierjahreszeitenrose der alten Römer in Weiß als Moosrose (Rose des Quatre Saisons blanc mousseux) und in rosa, Moschusrosen, alte seltene Chinarosen und viele mehr.
Kletterrosen, wie z.B. Ayrshire Queen oder Bobby James erobern Bäume, Wände und Dächer. Der schönste Gartenplatz zu dieser Zeit ist aber zweifelsohne die von der Ramblerrose Lykkefund überwucherte Laube, die dann unter einem Meer riesiger Büschel duftender, cremeweißer Blüten mit rosafarbener Schattierung verschwindet.
Neben der Kultur alter Sorten widmete sich Hanspeter Bethke auch Neuzüchtungen, die aus Zufallssämlingen mit strenger Auslese hervorgehen.
Kamelien
Die Pracht der Kameliensammlung in Saxdorf bleibt den meisten Besuchern verborgen, da die Hauptblüte im Winter stattfindet, wenn der Garten für Besucher geschlossen ist. In jüngster Zeit wurden einige Pflanzen erfolgreich ins Freiland ausgepflanzt, so dass künftige Besucher im Frühjahr blühende Kamelien im Garten bewundern können.
Die Zahl der Sorten braucht den Vergleich mit namhaften Sammlungen nicht zu scheuen. Im Gewächshaus drängen sich ca. 170 verschiedene Kamelien!
Gehölze
Am auffälligsten sind im Frühjahr die seltenen Gehölze wie Papiermaulbeerbaum, Geweihbaum, Taschentuchbaum, der Blauschotenstrauch, die Magnoliensammlung, rosa- und weißblühende Hartriegel, weiße, rote und rosa blühende Judasbäume (Cercis), Blauglockenbäume (Paulownia). Im Frühsommer dominiert die Farbenpracht vieler, teils seltener Rhododendron & Azaleen weite Teile des Gartens. Im Winter hingegen setzen verschiedene Arten der Zaubernuss (Hamamelis in gelb und rot) sowie verschiedene Liebesperlensträucher (Callicarpa) Akzente im verschneiten Garten.
An mehreren Stellen im Garten ist seit einigen Jahren auch die winterharte Zitrone (Poncirrus trifoliata) mit ihren markanten Dornen und dekorativen Früchten zu sehen. Die Silhouette des Gartens wird von einigen alten Bäumen dominiert, darunter sind mehrere Urweltmammutbäume (der älteste von 1968).
Zum Ende des Frühjahrs faszinieren die prächtigen Strauchpäonien, darunter auch eigene Züchtungen Herrn Bethkes, die Besucher.
Stauden
Im Sommer prägen Stauden den Garten, darunter eine Sammlung von Phloxen von Karl Foerster, zahlreiche Heliopsis- und Helenium-Sorten, Taglilien (Hemerocallis), viele verschiedene Lilien und eine Reihe seltener Veilchen.
Im Frühjahr ist eine große Kollektion von Helleborus Lensrosen und Christrosen zu bewundern.
Im Spätsommer wird der Bauerngarten von einer beachtlichen Dahliensammlung geprägt. An geschützen Stellen gedeihen seit vielen Jahren winterharte Fuchsien.
Nutzgarten
Dem Charakter eines Pfarrgartens entsprechend, finden sich auch zahlreiche Obstgehölze, darunter alte Birnensorten (Bergamottbirne, Pastorenbirne) und viele alte Beerenobstsorten (Missouribeere, russische Johannisbeere, Himbeeren in scharz, rot und gelb). Im Gemüsegarten faszinieren farbenfroher Mangold ebenso wie seltene Tomatensorten, die im bunten Durcheinander mit allerlei Zierblumen und Kräutern, wie etwa der Sachsenraute (Ruda graviolens) wachsen.
Ein großes Sortiment an kleinfrüchtigen Kiwis, chinesische Nashi-Birnen und viele andere moderne Obst- und Gemüsearten stellen eine zeitgemäße Erweiterung des klassischen Bauerngartens dar.
Raritäten
Der botanisch interessierte Besucher wird in Saxdorf ständig auf interessante Raritäten stoßen, die hier nicht alle aufgezählt werden könnnen.
Zwiebelpflanzen finden sich in vielen Arten und Sorten im Garten, im zeitigen Frühjahr verwandelt sich der Garten in ein Meer von Krokussen und Schneeglöckchen, darunter auch wieder seltene Sorten. Über dem Schnee zeigen sich dann auch die Blüten der Christrosen (Helleborus) in allen Farben. Später sieht der Besucher ebenso zahlreich Narzissen und Tulpen in allen Sorten und Farben.
Im Pfarrhof und auch an vielen anderen Stellen werden nicht winterharte Raritäten in Kübeln und Töpfen gepflegt. Darunter befinden sich z.B. seltene Agapanthus, Passiflora-Arten, verschiedene Myrthen oder der duftende Ananassalbei. Einen weiteren Sammlungsschwerpunkt stellen die Kakteen dar, die in einer eigenen Anlage präsentiert werden. Das alljährliche Ein- und Ausräumen der teils recht großen stachligen Gesellen stellt immer wieder eine Herausforderung für die beteiligten Helfer dar.